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Gleichstellung und Diversität
06.01.26 bis 06.01.26 | 12:15 - 13:30 Uhr

Food for Thought - Dr. Juno Grenz: Antifeministisch-autoritäre Familienerziehung: "leise" Metapolitik der 'Neuen Rechten'

In mehreren bunten, übereinanderliegenden Quadraten steht "Food for Thought: Lunch Lectures, Wintersemester 2025/26".
© Institut für Gebrauchsgrafik

Insbesondere in Deutschland waren Mobilisierungen ‚gegen Gender‘, von Beginn an mit pädagogischen und bildungspolitischen Themen verknüpft. Dies wird vor allem an den Angriffen auf die geplante Verankerung von „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im ‚Bildungsplan 2015‘ und der Skandalisierung der ‚Sexualpädagogik der Vielfalt‘ ab 2013 deutlich. Inzwischen setzen antifeministische und neurechte Agitationen allerdings nicht mehr nur auf öffentliche Demonstrationen und Diffamierungen, vielmehr konzentrieren sie sich zunehmend darauf, in den privaten Bereich der Familienerziehung vorzudringen. Dabei entwickeln sie u.a. über Ratgeberliteratur eine eigene pädagogische Programmatik, die autoritäre Erziehungskonzepte zu retablieren sucht. Der Vortrag beleuchtet, wie Geschlechter- und Sexualitätsfragen diskursiv ins Private der Familienerziehung verschoben werden. Die antifeministisch-autoritäre Ausgestaltung von Familienerziehung wird anschließend als „leise“ Metapolitik (Meyer 2022) der sogenannten ‚Neuen Rechten’ analysiert.

Juno Grenz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Geschlechterforschung des Institut für Erziehungswissenschaften sowie im Forschungsprojekt „Gender 3.0 in der Schule“ an der Europa-Universität Flensburg. In ihrer Forschung befasst sie sich mit Bildungs- und Subjektivierungstheorien, Queer Theory, Intersektionalität, Diskursforschung, Antifeminismus und Rechtsextremismus. Ihre Dissertation mit dem Titel „Bildung in Zeiten von Antifeminismus“ ist im November 2025 als Open Access im Budrich-Verlag erschienen.

Ort: Fakultätssaal (Raum 01-185) im Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz.

Die Food for Thought Lunch Lectures werden im Wintersemester 2025/26 von der Stabsstelle Gleichstellung und Diversität in Kooperation mit dem Queer*Referat des AStA organisiert und thematisieren die 'autoritäre Wende' aus interdisziplinärer Perspektive.


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